Unser Haus hat eine dezentrale Lüftungsanlage. Das bedeutet das über Lüfter mit innenliegendem Wärmetauscher kontinuierlich ein Luftaustausch erfolgen soll. Dieses wurde uns aufgrund der Dichtigkeit des Baukörpers von Herrn Schulte empfohlen. Die Lüfter laufen immer in Wechselintervallen von 70 Sekunden. Während dieser Zeit wird über den einen Lüfter Luft abgesaugt und den anderen die gleiche Luftmenge nachgeführt. Nach 70 Sekunden wechselt das ganze. Für unsere Luftqualität ist das eine feine Sache und mit Feuchtigkeit hatten wir von Anfang an keine Probleme.Nun hatten wir aber von Anfang an einen Kaminanschluß mit vorgesehen und haben zur Sicherheit eine externe Luftzufuhr mit vorgesehen um auf keinen Fall im Haus einen Unterdruck zu erzeugen. Also haben wir uns einen Kamin mit externem Luftanschluß zugelegt und fühlten uns auf der sicheren Seite. Leider weit gefehlt.
Der Schornsteinfeger unterscheidet hier erstmal zwischen Kaminen mit externem Anschluß und solchen die Ausdrücklich als solche zugelassen sind. Das sind dann die, welche kaum zu bezahlen sind.
Jetzt verlangte der Schornsteinfeger aber ein Stück Papier welches bestätigt das die Lüftungsgeräte keinen gefährlichen Unterdruck von 4 Pascal erzeugen können.
Der Lieferant erklärt uns also anschaulich das die Anlage aufgrund der Leistung und Bauart nicht in der Lage ist einen Unterdruck zu erzeugen. Der Hersteller ( SEVentilation )gibt aber kein Dokument heraus welches dieses bestätigt.
Der Lieferant widerum möchte sich auch nicht schriftlich dazu äußern. Es steht ja schließlich in der montageanleitung das man sich vorher beim Schornsteinfeger erkundigen soll. Ach ja, wo den die Montageanleitung sei. Die hat doch der Bauunternehmer. Ja, der hat sie, hat aber nichts gesagt weil ja die Vorgängermodelle ( Inventer )schließlich so eine Bescheinigung haben. Alles Quatsch, weder Inventer noch SEVentilation haben so etwas. Es gibt bei beiden Systemen nur eine DIBT Zulassung in der das gleiche steht. Vor der Montage mit dem Schornsteinfeger reden.
Also ist es wie immer. Der Bauherr steht mit dem Problem alleine da und darf sich kümmern.
Ein Kabel war natürlich nicht vorgesehen.
Nun habe ich lange überlegt und eine Lösung gefunden. Ich habe mir einen Rolladenschalter eines Wohnzimmers ausgesucht bei dem noch unbenutzte Adern einer Steuerleitung übrig waren.
Unter die vorhandene Dose habe ich einen zweite gesetzt mit einer Bohrung nach draußen für einen Schlauch.
Ich habe gleich noch einen Aussenfühler mit nach draußen gezogen da ich noch weitere Adern frei hatte. Der Durchbruch und die Dose habe ich anschließend ordentlich abgedichtet. Den Unterdruckschalter habe ich dann aufgrund der Schlauchführung in der oberen Dose fixiert.
Hier die Außenansicht. Der Schlauchanschluß und der Außenfühler. Der Außenfühler hat mit der Abschaltung nichts zu tun sondern wird nur auf die SPS geführt und später in die Haussteuerung eingebunden.
Der Rolladenschalter ist wieder montiert......
Und der Rahmen aufgesetzt
Eine Blindabdeckung.......
wurde ,,kunstvoll" umgearbeitet
Der Unterdruckschalter schaltet nun bei 4 Pascal über ein Relais die Stromzufuhr der Lüftung weg und kann nur über eine separate Schaltungsfunktion wieder in Betrieb genommen werden. Bis zum Rücksetzen blinken alle Leuchtmelder der Taster im UG für die Außenleuchten als Störungsmeldung.
Wir haben dann am Montagabend die Funktion bei der Kaminabnahme unserem Schornsteinfeger vorgeführt und dieser war sehr zufrieden.